Für ihre Forschung im Bereich Bioprinting erhält Dr. Eva Hoch, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Grenzflächenverfahrenstechnik und Plasmatechnologie IGVP der Universität Stuttgart, ein Postdoc-Stipendium der Daimler und Benz Stiftung. Damit wird ihre Arbeit in der Gruppe »Chemische und physikalische Verfahren« über zwei Jahre lang mit 20 000 Euro p.a. gefördert.
Dr. Eva Hoch studierte Biologische Chemie in Mannheim und promovierte 2013 an der Universität Stuttgart. Seiter beschäftigt sie sich als Postdoktorandin mit dem Aufbau künstlicher Gewebe mit biomimetischer intrinsischer Struktur mittels additiver Fertigungsverfahren. Ein elementarer Teil dabei ist die Entwicklung von Biomaterialen, die sich als »Biotinte« mit darin suspendierten lebenden Gewebezellen für 3D-Drucker eignen. Die Biotinten müssen außerdem nach dem Druck in dreidimensionalen Strukturen mit gewebeähnlichen Eigenschaften resultieren.
Ein konkretes, hier am Institut verfolgtes Anwendungsbeispiel des Bioprinting ist der Aufbau von künstlichem Gelenkknorpel. Das Ziel der Forschung ist die Herstellung von komplexen Knorpelmodellen, die einen dem natürlichen Gelenkknorpel ähnlichen zonalen Aufbau besitzen. Anhand solcher komplexer, funktionaler Gewebemodelle könnten in Zukunft beispielsweise medizinische Tests durchgeführt werden, um neuartige Behandlungsmöglichkeiten zur Therapie von Gelenk- bzw. Knorpelschäden zu ermöglichen. Im Idealfall können derartige Knorpelmodelle in der Zukunft auch direkt als Implantate zur chirurgischen Behandlung von Knorpeldefekten genutzt werden.
Die Daimler und Benz Stiftung unterstützt jährlich zehn Postdoktoranden, Juniorprofessoren und Leiter junger Forschungsgruppen mit einem Stipendienprogramm. Jedes Stipendium ist mit einer Fördersumme von 20 000 Euro p.a. dotiert. Mit diesem Geld sollen wissenschaftliche Hilfskräfte und technische Ausrüstung finanziert sowie Forschungsreisen oder die Teilnahme an Fachtagungen ermöglicht werden. Die Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, mit den Stipendien die Eigenständigkeit und Kreativität junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu fördern und ihnen nach ihrer Promotion den Weg in eine erfolgreiche Forschungskarriere zu ebnen. Auch bringt die Stiftung die engagierten jungen Forscher regelmäßig zusammen, stärkt somit das Netzwerk unter den Stipendiaten und regt auf diese Weise den interdisziplinären Gedankenaustausch an.
Mehr Info: Stipendienprogramm für Postdoktoranden der Daimler und Benz Stiftung