BioFermPro

Mikrobielle Biotenside durch Fermentation von Reststoffen für palmölfreie Wasch- und Reinigungsprodukte

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Das Ziel des zweijährigen Projektes ist die Entwicklung maßgeschneiderter, innovativer Biotenside für öko-zertifizierte Wasch- und Reinigungsmittel. Hierfür werden anstelle konventioneller synthetischer oder pflanzlicher Tenside auf Basis von Palmöl mikrobielle Biotenside verwendet, die mit Hilfe von Mikroorganismen aus nachwachsenden, regionalen Roh-, Rest-, oder Abfallstoffen hergestellt werden und somit komplett frei von Palmöl bzw. tropischen Ölen sind.

Förderzeitraum und Kennzeichen:

Förderzeitraum:                        

1.1.2023 – 31.12.2024

Förderkennzeichen:

BMWK (Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand ZIM) 16KN054029

Projektvorhaben und Ziele

Der Fokus des Projekts BioFermPro liegt auf dem Einsatz der Glykolipide Mannosylerythritol- (MEL) und Cellobioselipide (CL) in Reinigungsmittel. Verschiedene MEL und CL-Varianten werden fermentativ hergestellt. Als Rohstoffe für die Kultivierung der Mikroorganismen werden hydrophobe Substrate und Zucker verwendet. Um ein möglichst nachhaltiges Produkt zu erhalten, können vorwiegend Rest- und Abfallstoffe eingesetzt werden wie z.B. Speiseölabfälle oder Reststoffe aus der Lebensmittelindustrie wie Melasse aus der Zuckerrübenindustrie. Ein weiteres wesentliches Ziel des Projektes ist es, durch die Evaluierung unterschiedlicher Reinigungsgrade bei der Biotensidextraktion (von Rohextrakt mit 50% Reinheit bis zu einer Reinheit von 95%) die Herstellungskosten der Biotenside zu reduzieren, um somit die Vermarktung der Endprodukte zu begünstigen.

Die hergestellten Biotenside könnten in einer Vielzahl von Produktarten eingesetzt werden, sowohl in flüssigen wie auch in pulverförmigen Reinigungsmittel. Diese Biotenside werden von unserem Projektpartner Remsgold zunächst einzeln auf ihre Reinigungsleistung für die einzelnen Anwendungen getestet (Reiniger, Spülmittel, Waschmittel). Nach Evaluierung der Ergebnisse und Abschätzung eines möglichen pH-Bereiches werden die aussichtsreichsten Muster den einzelnen Anwendungen zugeordnet. Ist ein Anwendungsbereich zugeteilt, werden Wechselwirkungen mit typischen Inhaltsstoffen erforscht, sowie die pH-Stabilität im gewünschten Bereich und somit die Reinigungsleistung des Biotensids unter Berücksichtigung der Anwendung und wichtigen anderen Inhaltsstoffen untersucht. Nach erneuter Auswahl der leistungsstärksten Varianten werden diese in typische Formulierungen der jeweiligen Anwendung eingebracht und erneut die Reinigungs- oder Waschleistung bestimmt. Erst wenn diese Tests positiv ausfallen, wird an der Feinabstimmung der Rezeptur gearbeitet, um mögliche synergistische Effekte zwischen Inhaltsstoffen auszunutzen oder negative Wechselwirkungen zu minimieren.

Susanne Zibek

Dr.-Ing.

Dozentin, Leiterin Bioraffinerietechnologie

Dieses Bild zeigt Sini Münßinger M.Sc.

Sini Münßinger M.Sc.

 

Doktorandin, Bioraffinerietechnologie

Sabrina Rechtsteiner

 

Doktorandin, Bioraffinerietechnologie

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